Woche 4: Auf Reisen in Kenia

Herzlich Willkommen beim bereits vierten Wochenbericht. Derzeit arbeiten wir nicht mehr im Waisenhaus und wohnen auch nicht mehr bei Nancy zuhause, denn Angelina’s Familie ist am Donnerstag angereist. Seitdem sind wir beide mit ihnen unterwegs und reisen ein wenig durch Kenia. Sie haben ebenfalls einige Koffer voller Spenden mitgebracht, die wir nun fleißig verteilen können.

Am Donnerstagnachmittag sind wir auch gleich in unser Waisenhaus gegangen und haben dort einen ganzen Koffer voller Babyfläschchen, Windeln, Spielzeug, Lätzchen etc. abgegeben. Sie haben sich riesig gefreut und haben mit uns getanzt und gesungen.

Am Freitag sind wir zuerst in den Lake Nakuru National Park für unsere erste Safaritour gefahren. Anschließend am Nachmittag konnten wir das Waisenhaus Arap Moi in der Stadt Nakuru besuchen. Auch dort haben wir einen Koffer voller Kleidung, Spielsachen, Babyfläschchen etc. gespendet.

Übers Wochenende sind wir alle gemeinsam zum Maasai Mara National Reserve gefahren. Wir haben einige Tiere gesehen, die wir sonst noch nie in freier Wildbahn gesehen haben (Giraffe, Löwe, Elefant, Leopard, Wasserschwein, Hyäne, Schakal, Gazelle, …).

Dadurch, dass diese ganzen Attraktionen bzw. Sehenswürdigkeiten nicht gerade nebeneinander liegen, sind wir einige Kilometer und Stunden mit dem Auto gefahren. Unser Fahrer und Tourguide Mike unterstützt uns in unserem Projekt auch sehr gut, denn er bleibt unterwegs sehr oft am Straßenrand stehen, damit wir armen Kindern und deren Familien Süßigkeiten oder Kleidung geben können. Ab und zu sind wir sogar ausgestiegen und bis zu ihrem Haus gelaufen, damit wir die ganze Familie kennenlernen konnten. Viele Menschen sind sehr dankbar und auch teilweise zögerlich im Annehmen der „Geschenke“. Doch ab und zu kommt es auch vor, dass die Kinder sehr gierig sind, da sie natürlich bei uns das Geld sehen… Dort schreitet aber Mike gleich ein und schaut sehr auf unsere Sicherheit.

Währenddessen wir hier auf Reisen sind, hat Nancy Unterlagen zu drei Mädchen (Ann, Laura und Cynthia) bekommen, deren Eltern sich die Schulkosten nicht leisten können. Zwei dieser Mädchen wohnen in der Nähe von Nakuru und konnten bei Nancy auf Besuch kommen. Alle Materialien, die sie brauchen wurden gekauft und sie konnten bereits in das Schuljahr starten. Dem dritten Mädchen (aus Naivasha) hat Nancy das Geld für die Materialien geschickt und die Schulkosten in ihrer Schule bezahlt. Wir sind sehr froh, dass das Ganze auch ohne unsere Anwesenheit super geklappt hat. Nancy hat uns alles zusammengerechnet, wieviel es insgesamt pro Schülerin ausmacht. Für die Schulkosten für vier Jahre, Uniform, Materialien für den Schul- und Internatsbesuch wird pro Schülerin ca. 2000€ berechnet. Mit diesen 2000€ haben diese Mädchen die Chance ihren Abschluss zu machen und somit auch eine Chance auf einen Job danach. Falls sie nämlich diesen Abschluss nicht machen könnten, hätten sie keine Chance auf einen Job und landen vielleicht irgendwo als Hausmädchen/Hausfrau oder Kindermädchen. Gemeinsam mit Nancy haben wir uns gut überlegt, wie viel Geld wir für „Menschen“ ausgeben wollen. Dabei sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir lieber Menschen in der Bildung unterstützen, damit sie irgendwann selbstständig leben können und eine Chance auf ein Leben mit weniger Armut haben. Denn eine Sachspende macht die Menschen meist nur auf kurze Zeit glücklich und verändert nicht wirklich ihre Lebenslage. Wir haben nun insgesamt 4 Mädchen unterstützt und ihnen diese Chance ermöglicht: Elizabeth (siehe letzter Wochenbericht), Laura, Ann und Cynthia. Alle Mädchen sind in den Fotos angehängt.

Ebenfalls in den Fotos sind Eindrücke der Woche zu sehen sowie ein paar von unseren Spenden unterwegs. 

Ein kurzer Überblick unsere Ausgaben:

43,95€ - Sonnencreme, Perskindol

1120€ - Waschmaschine Waisenhaus

300€ - Decke

80€ - Transport Waschmaschine und Material für Decke

8000€ - Schulgeld für 4 Jahre für 4 Mädchen (Elizabeth, Laura, Cynthia, Ann)

Weitere Projekte bzw. Ideen für das restliche Geld sind in Arbeit, aber wir werden darüber nächste Woche wieder mehr berichten.

Vielen Dank!